Andrea Unterwegs
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Wir - 2 Erwachsene, 1 Kind 5 J. - haben uns schon lange auf den heutigen Abend gefreut. Und tatsächlich war es auch sehr schön und gab viel zu sehen; fast zu viel möchte man meinen, denn ich glaube dass wir gar nicht alle Stationen besucht haben, obwohl wir bis 23 Uhr im Park waren.
Ja, die EUR 35 pro Person sind happig, aber gemessen daran, wieviel Vorbereitung in die Veranstaltung geflossen ist und wieviele Menschen hier gearbeitet haben, durchaus gerechtfertigt. Das Positive an hohen Eintrittspreisen ist außerdem, dass es nicht so voll ist. Jeder, der 2022 beim (kostenlosen) "Supergau" Feenfest war, weiß, dass man überhaupt keinen Spaß an einer Veranstaltung hat, wenn man sich vor lauter Leuten weder vor- noch rückwärts bewegen kann. Mit Kind schon gar nicht.
Es war ja die erste Veranstaltung dieser Art im Britzer Garten, da gibt es natürlich immer Optimierungspotential:
- Als wir um kurz nach 19 Uhr durch den Eingang Sangerhauser Weg Einlass erhielten, waren dort bereits die Programmhefte vergriffen. Hallo? Verstehe ich nicht - es hatten viele doch die Tickets im Vorverkauf gekauft, da war doch in etwa abzusehen, wieviele Leute kommen würden. Auf den Plakaten waren zwar die Stationen eingezeichnet, aber nicht die Uhrzeiten angegeben, zu denen die Shows stattfanden. Gefühlt sind wir immer hin und her gerannt und haben gerade irgendwo irgendwas verpasst... den Programmflyer immer wieder auf dem Handy aufrufen und das viel zu kleine Display von links nach rechts zu verschieben war ziemlich nervig.
- Wegebeleuchtung: ich habe noch nie so viele Leute stolpern und am Boden liegen gesehen! Wir als Jahreskartenbesitzer kennen den Britzer Garten gut. Es waren aber sicher auch viele Gäste da, die selten oder noch nie dort waren. Ein schönes Wegeleitsystem hätte nicht nur auf die Stolperfallen aufmerksam gemacht sondern wäre auch der Orientierung dienlich gewesen.
- Preisgestaltung an den Buden: das geht natürlich nicht in Richtung Parkmanagement, sondern eher an die Betreiber der Buden: wer EUR 35 Eintritt zahlt und den Britzer Garten kennt, zahlt keine EUR 4 für eine Cola sondern bringt sich seine Trinkflasche und seine Brotbox natürlich mit. Bei moderaten Preisen wäre auch mehr verkauft worden. An vielen Buden abseits der Hauptattraktionen habe ich lange Gesichter beim Personal gesehen. Dafür waren die Warteschlangen aber meist angenehm kurz - hat also auch wieder was Gutes. Ach so, und: das vegetarisch / vegane Angebot war in Ansätzen zwar stellenweise vorhanden, aber für mich doch zu schmal und ausbaufähig.
- Im Spielplatzbereich hätte das Angebot für Kinder ruhig etwas umfangreicher sein dürfen. Dann hätten wir allerdings vermutlich noch weniger vom Rest gesehen, also auch das war so gesehen ok.
- Für zu viel Angebot war es zu wenig Zeit. Dadurch war es zwar sehr kurzweilig, aber irgendwie fühlte ich mich gehetzt, weil wir doch alles sehen und erleben wollten... vielleicht beim nächsten Mal schon früher anfangen? Vieles war ja auch bei Tageslicht sehenswert, das Improtheater zum Beispiel hätte man sich gut auch tagsüber anschauen können. Zugegeben: wir waren auch erst eine Stunde nach Programmbeginn da.
Alles in allem war es aber fürs erste Mal wirklich toll, und wie immer im Britzer Garten auch ganz gut organisiert. Die zusätzlichen Toiletten fand ich gut. Habe zwar keine gebraucht, aber die vorhandenen Sanitär Einrichtungen hätten der Masse sicher nicht stand gehalten. Positiv auch, dass es diesmal zum Schluss kein Feuerwerk gab. Ist nicht gut für Tiere, Umwelt und Anwohner, und hat auch überhaupt nicht gefehlt. Es gab genug zu sehen.
Mitgenommen haben wir sehr viele schöne Erinnerungen und auch ganz tolle Fotos. Kompliment an die Kreativen, die sich die ganzen tollen Installationen ausgedacht und sie so facettenreich umgesetzt haben! Es war ein tolles Event, sowohl für Eltern als auch Kinder, alle fanden es spannend. Ist auch längst nicht überall so.
Ein ganz besonderes Dankeschön noch an Dornröschen und Cinderella... für unsere Tochter ist ein Traum in Erfüllung gegangen 🙂