Es war ein kleines Fußballfest! Unsere ASSG empfing den Tabellenführer VFL Güldenstern Stade I, der mit einer makellosen Weste von 6 Punkten und 13:0 Toren anreiste. Ohnehin ist bekannt, dass „Güldi I“ eine fußballerisch starke Mannschaft hat, denn nicht umsonst nimmt auch dieses Team regelmäßig an der Niedersachsenmeisterschaft teil. Nicht umsonst liefern diese Duelle regelmäßig guten, hochwertigen Fußball. Da sich der eigentliche Kader unserer Ü50 erneut arg ausgedünnt präsentierte, wurde unser Team durch einge „Ü50-Granden der Ü40“ komplettiert. Mit Jörg Winkler, Björn Feindt, Olaf Giesa und dem (Debütanten!) Ingo Mathees gleich derer vier. Der Match-Plan für den heutigen Abend war denkbar einfach: Aus dem inzwischen etablierten 2-2-1 – System heraus, galt es einzig, die „gnadenlose Qualität“ unseres Kaders auf den Platz zu bringen. Unsere hohe individuelle und(!) spielerische Qualität im Zusammenwirken mit mannschaftlicher Geschlossenheit, sollte zum Schlüssel des Erfolges gegen eine stark zu erwartende Stader Mannschaft werden. Und der Schlüssel wurde zum Türöffner einer Klasseleistung. Was sich hier in der ersten Hälfte auf dem Rassen abspielte, war ein Feuerwerk im Senioren-Fußball! Eine solche Dominanz unseres Teams habe ich gegen einen personell so starken Gegner noch nicht gesehen! Aber im Einzelnen… Das Spiel hatte noch gar nicht begonnen, da gab es bereits zwei sportliche Dämpfer zu beklagen: Franky Elfers hatte dermaßen Knieprobleme aus dem letzten Spiel zu beklagen, dass dieser nur für den äußersten Notfall zum Einsatz kommen würde. Dann verdrehte sich „Katze“ Stefan Charwath beim Warmmachen auch noch das Knie, sodass bis zum Anpfiff nicht klar war, ob er wirklich spielen kann – doch er biss nicht nur auf die Zähne, sondern bot eine absolut fehlerfreie Leistung! So startet unsere Mannschaft in folgender Formation: Stefan Charwath, Frank Grundmann, Olaf Giesa, Ingo Mathees, Jörg Winkler, Stefan Schoppenhauer. Wie im Vorfeld eingefordert, präsentierte sich die Mannschaft von Beginn an hoch konzentriert und ließ überhaupt keinen Zweifel aufkommen, wer hier der Chef im Ring sein wollte! Der Ball lief akkurat durch die eigenen Reihen und es wurde zielstrebig nach vorn gespielt. Der Wille hier etwas zu reißen, war geradezu physisch spürbar. Gefühlt war es so, als ob noch kein einziger Stader Spieler am Ball war, als dieser bereits im Güldi-Tor einschlug: Ein zielgenauer Pass zum startenden Jörg Winkler, der sich sprintstark über rechts durchsetzt und den mitgelaufenen Ingo Mathees mustergültig bedient – 1:0 (2.) ! Was für ein Start ins Match. 
Ingo netzt ein Güldi versuchte sich mit ruhigem Aufbauspiel von diesem Schreck zu erholen, doch jeder Versuch eines geordneten Spielaufbaus wurde durch aggressives Forechecking unseres Teams unterbunden: Die Räume wurden clever zugestellt, Anspiele in die Spitze, um deren gefährliche Stürmer Dräger oder Studenica in Szene zu setzen, wurden von insbesondere Olaf Giesa und Frank Grundmann im Keime erstickt. Eine solcher Balleroberungen führte zum schnellen 2:0: Fränkie Grundmann antizipiert ein Anspiel des Gegners, erobert den Ball und steckt diesen gedankenschnell zu „Schoppi“ Schoppenhauer durch, der kurz hinter der Mittellinie den Ball forderte. Was dann folgte, war ein wahrer Geniestreich von „Schoppi“! Sekundenschnell registriert er, dass der gegnerische Torwart weit aufgerückt war, nimmt Maß und mit einer herrlichen Bogenlampe über ca. 40(!) Meter, versenkt er das Leder im Tor von Güldi! Ein Tor „zum mit der Zunge schnalzen“, ähnlich dem, das einst ein gewisser Arrango von Borussia Mönchengladbach erzielte (Insiderwissen)…2:0 und es waren gerade einmal fünf Minuten gespielt! 
Olaf lieferte sich packende Zweikämpfe mit Uwe Dräger, der leider verletzt ausscheiden musste Keine drei Minuten später erneut eine riesengroße Aktion unseres Teams. Über rechts wird Björn Feindt in Szene gesetzt. Mit hohem Tempo tritt er mit dem Ball am Fuß an, zieht aus ca. 15 Metern einfach mal ab und der Ball klatscht an den Pfosten (8.). Und es geht munter weiter, der Druck auf den Gegner lässt unsererseits nicht nach und ein ums andere Mal ergeben sich aussichtsreiche Situationen und richtig gut anzuschauende Angriffe. Die wenigen Entlastungsversuche von Güldi verpuffen regelmäßig fast im Ansatz, weil sich das gesamte Team wie vorher gefordert, in der Rückwärtsbewegung richtig gut verhält und die Gegenspieler stört und abkocht. In der 13. Minute dann ein typisch-genialer Auftritt des inzwischen eingewechselten Jürgen Klindworth: „Klipper“ wird am gegnerischen Strafraum angespielt. Einem Derwisch gleich, dreht er sich geschmeidig in die von ihm so geliebte Eins-gegen-Eins-Situation, zieht trocken ab und der Ball zappelt im Netz – 3:0. Große Freude bei den zahlreich erschienenen ASSG-Freunden, aber Ernüchterung bei Fränkie Grundmann: Seine Verletzung vom Spiel in Himmelpforten bricht wieder auf – die Partie ist für ihn nach nur 15 Minuten beendet. Dem Klasse-Spiel unserer Mannschaft tut das keinen Abbruch: Sie marschiert weiter und weiter, spielt den Gegner geradezu schwindelig. Wann kann man schon einmal behaupten, dass Güldenstern Stade chancenlos wirkt?! Dann wieder eine dieser zielstrebigen, herrlich angelegten Offensivaktionen. Der Ball wird abgefangen, das Spiel schnell nach vorne getragen. Der Ball landet im direkten Passspiel bei Björn „Bobby“ Feindt. Dieser legt sauber ab zu „Schoppi“ und der verwandelt eiskalt zum 4:0 (17.) – Sein Saisontreffer Nummer 6! Es schien, als spiele sich das Team in einen Rausch und wollte Güldi ans sportliche Kreuz nageln! Nur exemplarisch ein paar Kostproben: Doppelchance von Björn und „Schoppi“ – Keeper und Beine verhindern Treffer Nr.5 (20.) Doppelchance von „Schoppi“ und „Klipper“ – wieder nichts (22.) Ingo fasst sich ein Herz, zieht ab – Pfosten (24.) Jörg Winkler über rechts, zieht aus 15 Metern ab – drüber (26.) Nochmal Jörg, diesmal aus 8 Metern – knapp drüber (28.) Dann Halbzeit. Wie dominant sich unser Team bis dato präsentierte, lässt sich schon allein an der Reaktion der gegnerischen Spieler festmachen: Sie pöbelten sich an und waren vor Ratlosigkeit geradezu außer sich. Kein Wunder, denn es hätten genauso gut acht Gegentreffer sein können. Trotz oder gerade wegen dieser absolut starken Leistung mahnte Coach Fränkie das Team, jetzt nicht nachzulassen, sondern nachzusetzen und genauso fokussiert und konzentriert weiter zu spielen, wie in der ersten Hälfte. Doch so sollte es nicht kommen. Kein Wunder, denn bei solch einem Spielstand ist es durchaus schwierig die Spannung über die komplette Spielzeit zu halten. Wie auch schon in den ersten beiden Spielen kam es zu verschieden Phasen, in denen die taktische Grundordnung ein wenig verloren ging. Positionen wurden nicht konsequent gehalten, die Raumaufteilung war nicht optimal – kurz: Ein wenig zu viel Laissez-Fair schlich sich in unser Spiel. Aber ehrlich: Das ist Jammern auf ganz hohem Niveau! Während unser Team also ein bis zwei Gänge zurückschaltete, war Güldi nun um Ergebniskorrektur bemüht und kam auch zu einigen Gelegenheiten. Um den Rahmen dieses Berichtes nicht zu sprengen, möchte ich an dieser Stelle die zweite Halbzeit stichwortartig zusammenfassen! Die Ereignisse im Stakkato: Jörg zieht aus 15 Metern ab, der Ball verfehlt knapp sein Ziel (40.). „Schoppi“ setzt sich eindrucksvoll durch, sein knallharter Schuss wird jedoch vom Güldi-Torwart pariert, den Abpraller nimmt „Klipper“ direkt, doch erneut wird der Ball abgewehrt (48.). Wieder kommt der Ball zu „Schoppi“, der zieht direkt und aus der Drehung ab, doch leider ist der scharfe Schuss zu zentral und kann pariert werden (49.). Dann endlich klingelt es wieder in Güldis Kasten: Ingo bekommt den Ball zentral zum Tor. Er zieht aus ca. 16 Metern aus der Drehung ab. Der Ball ist scharf geschossen, kann vom Keeper nur abgeklatscht werden und Björn Feindt staubt ab zum 5:0 (50.). Nach einigen guten Möglichkeiten für Stade, die unsere „Katze“ aber trotz seiner Verletzung jeweils in klasse Manier abwehren kann, liegt der Ball dann doch noch im Netz: Einem Hühnerhaufen gleich herrscht völliges Durcheinander in unserem Strafraum, Stefan kann noch zweimal abwehren, doch dann versenkt der Stader Pries die Pille aus unglaublich spitzen Winkel im Tor – 5:1 (55.). Genauso überflüssig, wie nun allerdings auch überfällig. Als dann alle eigentlich nur noch auf den Schlusspfiff unseres souveränen Schiris Willi Müller warteten, belehrte „Klipper“ uns doch noch eines Besseren und traf in der 60. Minute zum Endstand von 6:1. Fazit: 6:1 – ein Ergebnis, das an sich eine großartige Leistung insistiert. Wer aber vor Ort war, der wird bestätigen, dass dieses Spiel auch 10:2 hätte ausgehen können, wenn nicht müssen! Insbesondere in der ersten Hälfte zeigte unsere ASSG Harsefeld/Apensen fantastischen Fußball! Hohes Tempo, viel Bewegung, geradlinige und flüssige Kombinationen im Spiel nach vorne. Dazu eine klasse Raumaufteilung und kompromisslose, aber stets faire Defensivaktionen. Sozusagen ein Spiel aus einem Guss. Das dieses Spiel in Hälfte zwei etwas nachließ, ändert jedoch nichts an dem Urteil darüber: Einfach klasse, mit viel Spaß am Fußball! Güldi war an diesem Abend trotz guter Besetzung chancenlos gegen dies Art Fußball. Mein ganz persönliches Fazit: Heute hat sich das gezeigt, was ich bereits vor Wochen kundgetan habe und dafür teilweise belächelt wurde – wenn ich daran denke, was für ein Ü50-Team wir spätestens in der nächsten Saison aktivieren können und welche Spieler uns dann und schon jetzt zur Verfügung stehen, dann fällt mir dazu nur Franz Beckenbauers Spruch nach dem Gewinn der WM 1990 ein: „Es tut mir leid für unsere Gegner, aber wir werden für die nächsten Jahre nahezu unschlagbar sein.“ Auf den Landkreis Stade bezogen, passt dieses für unsere Ü50 allemal – so selbstbewusst können wir sein! (F.G.) 
Frank G. und Jörg initieren einen der schnellen Gegenangriffe 
Schoppi im Rückwärtsgang, Frank G. auf den Weg zur Balleroberung |